Alle Artikel von Jean-François Monnard

Ravels »Daphnis et Chloé« – Chor ohne Worte

Ravel "Daphnis et Chloé" historische Köstume

Ein wesentliches Merkmal der Partitur von Daphnis und Chloé ist die Einbeziehung eines Chores, der textlos auf dem Vokal A und teilweise mit geschlossenem Mund singt und vollkommen in das symphonische Geschehen integriert ist. Im Aufgehen des Chortons in der Einheit des Bildes vollendet sich die Klangdramaturgie des Balletts. Eine „kontinuierliche Orgel aus Stimmen“, so sei der Eindruck gewesen, den man mit Daphnis in Verbindung gebracht hat.

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Monnards Konzertprogramme – Erinnerung und Abschied

Abschied und Erinnerung sind vielgestaltige Erscheinungen innerhalb der menschlichen Existenz: Sie können von Trauer oder Freude, Schmerz oder Glück geprägt sein. Beides kann schwerfallen oder einem ganz einfach erscheinen. Musik macht es möglich, diesen Facettenreichtum darzustellen, zu fassen, was nicht immer mit Worten ausgedrückt werden kann. Die hier zusammengestellten Werke reflektieren in diesem Sinne persönliche Erlebnisse und Empfindungen der Komponisten.

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Monnards Konzertprogramme – Mythen

Es sind Geschichten, die die Welt erklären, die es in unzähligen Varianten gibt und deren Wahrheitsgehalt niemals zu ermitteln sein wird. Der Mythos aus der griechischen Antike, der für die Musik wohl am populärsten ist: Orpheus, der seine Euridice aus der Unterwelt befreit und mit seiner Musik Welt und Tiere in den Bann schlägt. Aber auch „musikfremde“ Mythen oder mythische Gestalten, Legenden und Märchen sind Inspiration für viele Vertonungen gewesen, so befasst sich das zweite Programm mit Faust.

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Monnards Konzertprogramme – Bezugspunkt Ravel

Maurice Ravel, Bolero (PB 5299), Breitkopf Urtext hrsg. von Jean-François Monnard

Hätten Sie es gewusst? Die Mehrzahl von Ravels Orchesterwerken war primär gar nicht für den Konzertsaal geschrieben. Vielmehr lag entweder eine szenische Konzeption vor oder sie sind Teil eines Gattungsgeflechts. Dabei sind Klavierzyklus, Orchesterstück und Ballettmusik auf vielfältige Weise miteinander verbunden, wie beispielsweise Valses nobles, Bolero oder Pavane. Auch Daniel Barenboim greift diese Idee auf und setzt vier Stücke – davon zwei ursprünglich für Klavier und eins als Ballett gedacht – des französischen Komponisten zu einem Werk zusammen.

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Monnards Konzertprogramme – Literatur und Musik

William Shakespeare, Lord Byron und Miguel de Cervantes sind drei literarische Größen, deren Wirken auch andere Künste nachhaltig beeinflusst hat. Von Anfang an miteinander verbunden, beeinflussen sich Literatur und Musik gegenseitig, sind Quelle gegenseitiger Inspiration auf inhaltlicher und formaler Ebene.

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Monnards Konzertprogramme – Klassik oder Jazz?

Eine Frage, die sicherlich schon für viel Diskussion sorgte, auch wenn sie nicht auf die Beschäftigung mit Werken von Gershwin oder Bernstein gerichtet ist. In diesem Beitrag wird diese doch feine Grenze anhand zwei vielgestaltiger Programmideen näher beleuchtet.

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Monnards Konzertprogramme – Bezugspunkt Debussy

Der französische Komponist Claude Debussy (1862–1918) zählt mit zu den Hauptvertretern der impressionistischen Musik. Seine Musik ist farbig erzählend. So wie er sich in seinen Kompositionen von vielen anderen Klängen anregen ließ, so beeinflussen seine Werke die Komponisten von heute.

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Monnards Konzertprogramme – Anziehungskraft der Nacht

Die Nacht hat von jeher ein faszinierendes Moment, sie verbindet so viele Gegensätze. Ist sie nicht allein schon der stärkste Kontrast zum Tag, kann sie nicht romantisch, aber auch unheimlich sein? Sie ist überall und doch ein einziger Ort des Zaubers. Sie bietet Erholung vom Tag und der Hektik, aber sie kann auch schnell gefährlich werden. Macht dies die Anziehungskraft der Nacht aus, die so viele Künste inspiriert?

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Monnards Konzertprogramme – Bekenntnis zum Brückenschlag

Nicht nur Wegbegleiter sondern auch Wegbereiter ist der ungarische Komponist, Musikethnologe und Pianist Béla Bartók für die Komponisten, die die Programme dieses Beitrags gestalten. Er ist Dreh- und Angelpunkt beider Programmideen, die einen Blick werfen auf eine Zeit, die für Musiker existenzbedrohlich war.

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Jean-François Monnard

Jean-François Monnard

Jean-François Monnard geb. 1941, musikalische Ausbildung und Jurastudium in seiner Geburtsstadt Lausanne. Dirigieren bei Heinz Dressel und Theorie bei Krzysztof Penderecki an der Folkwang Hochschule in Essen (1968 Künstlerische Reifeprüfung). Monnards Theaterweg führte ihn von Kaiserslautern über Graz, Trier, Aachen, Wuppertal nach Osnabrück wo er als GMD wirkte. Zahlreiche Gasteinladungen auf dem Opernsektor und ausgedehnte Konzerttätigkeit. 1998 Wechsel an die Deutsche Oper Berlin, zunächst als Künstlerischer Betriebsdirektor, dann als Operndirektor.
2007 Rückkehr in die Schweiz, wo neue Aufgaben auf ihn warten: Stellv. Direktor des Festivals „Septembre Musical Montreux-Vevey“, Leiter des Bereichs Planning und Casting an der Genfer Oper und Musikalischer Berater beim Orchestre de la Suisse Romande. Seit 2013 zunehmend musikwissenschaftliche Tätigkeit, insbesondere als Herausgeber einer kritischen Ausgabe Ravels Orchesterwerke für den Verlag Breitkopf & Härtel (sechs Bände bisher erschienen: La Valse, Bolero, Rapsodie espagnole, Valses nobles et sentimentales, Bilder einer Ausstellung und Tombeau de Couperin) sowie als Chefredakteur der „Cahiers Ravel“, einer Veröffentlichung der Stiftung Maurice Ravel in Paris.